Ge-Hör-Gang

Begehbares Hörspiel durch die historische Altstadt Görlitz zum Heiligen Grab


Für den Geh-Hör-Gänger unterwegs: Historische Karte (17. Jh.) mit eingezeichnetem Weg
Für den Geh-Hör-Gänger unterwegs: Historische Karte (17. Jh.) mit eingezeichnetem Weg

„Geh-Hör-Gang“ ist ein literarisches Hörspiel, das der Hamburger Autor und Regisseur René Harder mit dem Dresdner Komponisten Frieder Zimmermann zum 500-jährigen bestehen des Heiligen Grabes in Görlitz 2004 produzierten.

Der “Geh-Hör-Gang” begleitet den Besucher auf einer etwa zwei Kilometer langen Strecke, unter anderem durch die Nachbildung des Passionsweges Christi im ältesten religiösen Landschaftspark Europas und vermittelt in Bezug auf die biblischen Stationen die dramatische Entstehungsgeschichte des Parks: In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts tobten die Hussitenkriege in der Region. Als sich allmählich die gegnerischen Lager beruhigten, blieben doch in Böhmen, zu dem die Lausitz als Nebenland der böhmischen Krone bis 1635 gehörte, zwei Parteien in gegenseitiger Feindschaft zurück: Die katholische Partei und die Hussitische. Auch im Rat der Stadt Görlitz saßen die beiden Parteien. Die historisch belegte tragische Liebe zwischen Georg Emmerich und Benigna Horschel wurde Opfer dieses Konfliktes und schaukelte die Konfrontation in bürgerkriegsähnliche Zustände hoch, die als “Pulververschwörung” in die Geschichtsbücher eingegangen ist.

CD-Player liegen am Eingang zum Heiligen Grab Görlitz gegen Pfand zu den Öffnungszeiten bereit (in der Regel tägl. 10-18 Uhr) Tel: 03581-315864. Benutzungsgebühr CD-Spieler: 1,50 Euro.

20 qualitativ hochwertige MP3-Player liegen beim Touristbüro i-vent bereit, Obermarkt 33, Ecke Brüderstraße. Tel. 03581-421 362, Email: info@i-vent-online.de. Infos: www.goerlitz-tourismus.de. Benutzungsgebühr MP3-Player: 3,00 Euro.


Eine CD der Festival-Kurzfassung "Sitz-Hör-Version 33min" ist zum Preis von 12 Euro zu bestellen unter ghg@reneharder.de oder 040-82310179

Sonderangebot der Deutschen Bahn für Gruppen

Eintritt Heiliges Grab: 1,50 Euro, 


Nominierung zum 3. Internationalen Hörspielwettbewerb der Leipziger Buchmesse und des Leipziger Hörsommers 2006

Lobende Erwähnung der Jury:  4. Internationalen Hörspielwettbewerb des Hörspielsommers, unterstützt vom MDR Figaro 


Aktuell:

Eine DVD, die das Hörspiel mit einer Kollage aus Segmenten des Weges und historischen Dokumenten kombiniert, ist von Ray Maletzki/Die Partner, Görlitz, in Vorbereitung 

 

Ausstellung in Berlin

"Lausitzer Jerusalem": 10.2.- 24.3.2005, täglich von 10-18 Uhr

Ausstellung des Kulturhistorischen Museums Görlitz in der Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund in Berlin Brüderstraße 11/12, 10178 Berlin. Der Geh-Hör-Gang wird in einer verkürzten Version im Rahmen der Ausstellung präsentiert. Der uruguayische Künstler Héctor Solari schuf ein Video dazu.

Idee

Darstellung des Prozessionsweges in Görlitz, 1719
Darstellung des Prozessionsweges in Görlitz, 1719

Ein Hörspiel im konkretem Raum

Ein Hörspiel, das der Hörer mit Sinneseindrücken eines Weges verbinden kann, ist ein Experiment. Die Arbeitsweise lässt sich jedoch an einer bekannten Kunstform erklären: Programmmusik. Programmusik ist eine Komposition, deren Tonsprache im Gegensatz zu absoluter Musik von einem außerhalb der Musik liegenden Geschehen bestimmt ist und mit musikalischen Mitteln ausgedrückt wird. Der Ablauf der Musik ist vorgezeichnet, sie vollzieht jenseits der Sprache ein Muster nach, umspannt den Text mit emotionalem und assoziativem Material. In diesem Sinne ist der „Geh-Hör-Gang“ ein „Programmhörspiel“. Das Programm ist der Weg. Allerdings ist der künstlerische Prozess ein Gegenteiliger: Der Text versucht sich in eine vorgezeichnete Landschaft zu fügen, die emotional gänzlich unterschiedliches vorgibt: Eine liebliche Parklandschaft wie der Ölberg, urbane Vielfalt wie die historisch bebaute Bogstraße, zwielichtige Hinterhofatmosphäre wie am Lut hersteig oder der halbverwitterte Nikolaifriedhof. Jeder Ort hat seine eigene Botschaft. Der Weg ist so gewählt, dass er nicht nur Orte mit einer starken Ausstrahlung streift, sondern auch Schauplätze, die für die historisch belegte, tragische Liebesgeschichte zwischen Georg Emmerich und Benigna Horschel von Bedeutung sind. Kern der ganzen Geschichte sind jedoch die inhaltlichen Bezüge der biblischen Landschaft, in das das Heilige Grab in Görlitz, nach dem Vorbild in Jerusalem eingebunden ist. Der „Geh-Hör-Gänger“ wird also in doppeltem Sinne auf das Heilige Grab zugeführt: Durch den konkreten Raum und literarisch über die Hintergründe, die zu seinem Bau führten. 

Normalerweise bedarf es zum wirklichen Verständnis einer Programmmusik der Kenntnis des Programms, nach der sie geschrieben wurde. In gleicher Weise wird sich dem Hörer des „Geh-Hör-Gangs“ nur die künstlerische Intention erschließen, wenn er sich als Pilger auf den Weg durch die historische Altstadt von Görlitz über den Karfreitagsprozessionsweg zum Heiligen Grab begibt.

Team

Erzähler:                                                 Holger Hübner 

Benigna Horschel:                                 Anita Hopt 

Georg Emmerich:                                  Sebastian Lohse 

Priester:                                                  René Harder 

Richter:                                                   Uwe Walter

Vater Horschel:                                      Siegfried Ulbrich

Martin Lauterbach:                                Thorsten Teubl

Kind:                                                        Tom Walter

Passanten:                                              Alexander Enz, Anja Möbius, Eberhard Klinger,, Josepha Dietz, Tobias Panke, Wasilij Tarabuko


Gitarre:                                                    Frieder Zimmermann

Stimme:                                                   Gunnar Brandt

Keyboards:                                              Daniel Dorsch

Violine:                                                     Wasilij Tarabuko


Text und Regie:                                        René Harder

Musik, Schnitt und Sounddesign:          Frieder Zimmermann


Eine Produktion der Quohren MPG in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle Kulturhauptstadt 2010 Görlitz.

Danke

Ohne die großzügige Unterstützung des Fördervereins zur Denkmalspflege für das Heilige Grab in Görlitz e.V. wäre „Geh-Hör-Gang“ nicht zu verwirklichen gewesen! 


Mit besonderem Dank für ihren persönlichen Einsatz sind wir Siegfried Lattka und Uwe Walter verbunden, unterstützt auf mannigfaltige Weise haben uns des Weiteren: die Evangelische Kulturstiftung – Bischof Klaus Wollenweber und Frau Kempgen, Aktionskreis für Görlitz e.V. - Joachim Rudolf, Kulturamt der Stadt Görlitz - Herr Waldau , Kaffee am Flüsterbogen – Heiko Hensch, Karstadt Görlitz. 


Renés persönlicher Dank geht an alle, die in zahlreichen Gesprächen Anregungen für die Arbeit boten: Dr. Ernst Kretzschmar, Gerhard Kienze, Alexander Enz, Stefan Waldau , David Chotjewitz, Günther Keiffenheim, Dieter Liebig, Gerhard Müller, Siegfried Hoche.

Kontakt

Frieder Zimmermann (Musik):  frieder.z@web.de 

René Harder (Text und Regie):  post@reneharder.de


Persönliche Homepage von René Harder: www.reneharder.de

Geschäftsstelle Kulturhaupstadt 2010 Görlitz/Zgorzelec: www.goerlitz 2010.de